Abonnieren Sie jetzt unseren kostenlosen Newsletter und verpassen Sie keine Aktionen und Neuigkeiten mehr.

Bitte geben Sie eine gültige eMail-Adresse ein.
Exklusive Sammler-Editionen
Kostenlose Servicenummer: 0800-0560000
Persönliche Beratung
Qualität seit 40 Jahren

Die Franken-Münzen im Saarland 1954/1955

Die Ausgabe der vier Münzen im Jahre 1954 bzw. 1955, welche der Volksmund überwiegend als Saar-Franken bezeichnete, brachten dem damals noch autonomen Saarland, endlich wieder ein eigenes gesetzliches Zahlungsmittel. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurde das Saarland mit in die französische Besatzungszone eingeschlossen und 1946 in das französische Zollgebiet einbezogen. Am 15. Dezember 1947 erklärte Frankreich das Saarland zum autonomen Gebiet. Man betrachtete es ab sofort nicht mehr der französischen Besatzungszone in Deutschland zugehörig. Das Saarland bekam einen Autonomiestatus, doch wirtschaftlich und zollrechtlich betrachtet, war das Saarland weiterhin fest an die Republik Frankreich gekoppelt.

Reichsmark, Saar-Mark, französischer Franc

Noch bis zum 16. Juni 1947 blieben im Saarland die Münzen und Banknoten in Reichs- bzw. Rentenmark gültig, dann wurde die sogenannte Saar-Mark eingeführt. Die alte Reichswährung konnte dabei 1:1 umgetauscht werden. Die Saar-Mark war eine reine Notenwährung, die nur aus Geldscheinen zu 1, 2, 5, 10, 50 und 100 Mark bestand. Münzen wurden in dieser Währung nicht geprägt. Bereits am 20. November 1947 war diese Währung wieder Geschichte, denn die Saar-Mark wurde durch die französische Franc-Währung abgelöst. Nun galten im Saarland für knapp zwölf Jahre nur noch die damaligen Münzen und Banknoten der Französischen Republik als gesetzliches Zahlungsmittel. Restbestände der Saar-Mark konnten noch bis zum 30. Juni 1948 gegen französische Franc eingetauscht werden. Man bekam für 1 Saar-Mark aber nur 20 Franc umgetauscht, was relativ niedrig angesetzt war und nicht der damaligen Marktlage entsprach.

Endlich eigene saarländische Franken-Münzen

Durch die Saar-Konvention vom 20. Mai 1953 wurde dem Saarland das Münzrecht zugestanden. Die saarländische Regierung hatte somit das Recht bekommen eigene Scheidemünzen in Umlauf zu bringen. Nun konnte man endlich die Festigung seiner Souveränität gegenüber der eigenen Bevölkerung sowie der Welt demonstrieren. Mit dem Gesetz Nr. 419 (Münzgesetz) vom 7. Juli 1954 beschloss der Landtag die Ausgabe von vier saarländischen Scheidemünzen in deutscher Sprache. Als weiteren wichtigen Bestandteil sollten die Münzen alle die Aufschrift „SAARLAND“ sowie das saarländische Wappen tragen. Es sollten Münzen in den Wertstufen 10, 20, 50 und 100 Franken geprägt werden. Die saarländische Regierung hatte mit der geplanten Ausgabe von Münzen, aber auch einige Bedingungen zu erfüllen. So hatte die Herstellung der Münzen ausschließlich in der Prägestätte von Paris zu erfolgen. Die vier einzelnen Münzen mussten in Legierung, Durchmesser und Gewicht genau den französischen Münzen mit gleichem Nennwert entsprechen. Sie waren offiziell nur im Saarland gültig und ergänzten die französischen Münzen. Die kleineren bereits zirkulierenden Werte von 1, 2 und 5 französischen Franc blieben im Saarland weiter gültig und sicherten damit auch die zu zahlenden Kleinstbeträgen ab.  Die für jeden Nennwert ausgegebene Menge an saarländischen Münzen musste der in Umlauf befindlichen Menge französischer Münzen im Verhältnis der Bevölkerungszahlen der beiden Länder entsprechen. Weiterhin gesetzlich fest verankert blieb im Saarland der französische Franc als Währung, noch bis zur wirtschaftlichen Angliederung an die Bundesrepublik Deutschland am 5. Juli 1959. Eine Ausgabe der saarländischen Franken-Münzen im Jahre 1954 gilt somit nicht zeitgleich als Einführung einer „eigene Währung“!

Die vier besonderen Franken-Münzen näher betrachtet

Am 17. November 1954 wurde in der Pariser Prägestätte mit der Herstellung der Franken-Münzen begonnen. Vorerst prägte man dort nur die Münzen zu 10, 20, und 50 Franken aus. Die 100 Franken-Münze sollte im Jahre 1955 folgen. Sämtliche Entwürfe stammen von Prof. Theo Siegle, Saarbrücken. Die Stempel wurden von Pierre Turin, Sucy-en-Brie hergestellt.

10 Franken

10-Saar-Franken

Durchmesser: 20 mm, Gewicht: 3 Gramm; 850 Al 150 Cu (Aluminium-Bronze). Glatter Rand. Auflage: 11 000 000 Exemplare.

Bildseite: Das Saarländische Wappen vor einer Zechenanlage, darunter steht „SAARLAND“. Links steht das Füllhorn für das Zeichen des Direktors der Prägestätte Paris. Rechts ein Flügel als Zeichen des Hauptgraveurmeisters Lucien Bazor.

Wertseite: Eine 10 und die Umschrift ZEHN FRANKEN, zwei Punkte und dazwischen die Jahreszahl 1954.

20 Franken

20-Saar-Franken

Durchmesser: 23,8 mm, Gewicht: 4 Gramm; 850 Al 150 Cu (Aluminium-Bronze). Glatter Rand. Auflage 12 950 000 Exemplare.

Bildseite: Das Saarländische Wappen vor einer Zechenanlage, darunter steht „SAARLAND“. Links steht das Füllhorn für das Zeichen des Direktors der Prägestätte Paris. Rechts ein Flügel als Zeichen des Hauptgraveurmeisters Lucien Bazor.

Wertseite: Eine 20 und die Umschrift ZWANZIG FRANKEN, zwei Punkte und dazwischen die Jahreszahl 1954.

50 Franken

50-Saar-Franken

Durchmesser: 27 mm, Gewicht: 8 Gramm; 850 Al 150 Cu (Aluminium-Bronze). Glatter Rand. Auflage 5 300 000 Exemplare.

Bildseite: Das Saarländische Wappen vor einer Zechenanlage, darunter steht „SAARLAND“. Links steht das Füllhorn für das Zeichen des Direktors der Prägestätte Paris. Rechts ein Flügel als Zeichen des Hauptgraveurmeisters Lucien Bazor.

Wertseite: Eine 50 und die Umschrift FÜNFZIG FRANKEN, zwei Punkte und dazwischen die Jahreszahl 1954.

100 Franken

100-Saar-Franken100RS_Spiegelung

Durchmesser: 24,0 mm, Gewicht: 6 Gramm; 750 Ni 250 Cu (Kupfer-Nickel). Geriffelter Rand. Auflage 11 000 000 Exemplare.

Bildseite: Das Saarländische Wappen in einem Zahnrad, kreisförmig steht „SAARLAND“.

Wertseite: Eine 100 und die Umschrift EINHUNDERT FRANKEN. Links steht das Füllhorn für das Zeichen des Direktors der Prägestätte Paris. Rechts ein Flügel als Zeichen des Hauptgraveurmeisters Lucien Bazor, dazwischen die Jahreszahl 1955.

Besonderheiten

Von der 20 und 100 Franken-Münze gibt es je 50 Abschläge aus 900er Gold, die mit ESSAI (Probe) gekennzeichnet sind. Weiterhin gibt es Plastikrahmen in denen satzweise die 10, 20 und 50 Franken-Münze eingelegt wurden. Auch hier sind die Münzen alle mit ESSAI gekennzeichnet und man hat je 1100 Exemplare geprägt. Von der 100 Franken-Münze gibt es zwei weitere Motivproben in der Legierung Kupfer-Nickel, welche kleinere Änderungen auf der Bildseite haben. Von beiden Motivproben wurden bisher nur drei Exemplare bekannt.

Am 6. Juli 1959 erfolgte die Währungsumstellung zum Kurs von 100 Franken = 0,8507 Deutsche Mark (1 DM "kostete" damit 117,55 Franken).

 

Autor: Triebischtaler

Bitte geben Sie die Zeichenfolge in das nachfolgende Textfeld ein.

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

Passende Artikel